Womanhood unfluffed – by Nadja Brenneisen
Buch: Yoga Nidra in der Schwangerschaft
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Durch meine Arbeit als Doula und Yogalehrerin wird mir Woche um Woche aufs Neue bewusst, wie viele Frauen mit einer Grundhaltung in die Geburt gehen, die das Geburtserleben negativ beeinflusst. Diese Grundhaltung nährt sich aus der Annahme, dass man die Verantwortung für die Geburt des eigenen Kindes abgeben kann. Man geht davon aus, dass das Spital, die behandelnde Ärztin und die Hebamme schon wissen, was gut für einen ist.
Viele Frauen gehen pflichtbewusst zur Vorsorge, machen jede vorgeschlagene Untersuchung, leiten dann ein, wenn die Ärztin es vorschlägt, und gebären im nächstgelegenen Spital. Das mangelnde Bewusstsein darüber, wie eine Geburt abläuft und welche Ressourcen der Körper dafür bereithält, halten sie davon ab, den Geburtsprozess aktiv mitzubestimmen. Die Frauen geben sich nicht ihrem Körper, sondern dem medizinischen Personal hin, das in der Folge die Verantwortung übernimmt.
Eine Folge dieser Grundhaltung ist unter anderem, dass viele Frauen unzureichend vorbereitet in die Geburt gehen. Ich mache die Erfahrung, dass viele Frauen im Geburtsprozess schon relativ früh vom Schmerz übermannt werden.
Nicht, weil der Schmerz nicht zu bewältigen wäre, sondern weil die Frauen schlicht und einfach keine Strategien erlernt und geübt haben, mit ihm umzugehen. Und wenn eine Frau merkt, dass sie keine Möglichkeit hat, sich in den Schmerz hinein zu entspannen, und sich deshalb instinktiv gegen ihn wehrt, dann droht die Angst vor dem Schmerz in Panik auszuufern und sie zu übermannen. Hebammen, Ärzte und auch viele werdende Co-Elternteile tun ihr Bestes, um Frauen aus diesen Zuständen herauszuholen – mit gutem Zureden, mit Hilfestellung bei der Atmung und mit Medikamenten.
Doch das Gefühl des Ausgeliefertseins und vor allem das Gefühl, dass man es nicht alleine geschafft hätte, verändert das Geburtsempfinden der Frauen und somit den Start in ihre Mutterschaft auf einer tiefer liegenden Ebene.